Moskitos übertragen Dengue und Malaria

Dengue und Malaria

**Vorab: Der folgende Artikel ersetzt keine fachmännische Meinung eines Arztes und/ oder Tropenmediziners und die hier aufgeführten Informationen, basieren auf selbst-angeeignetem Wissen und ersetzen keinen Arztbesuch. Für die Richtigkeit der hier aufgeführten Informationen, übernimmt die Verfasserin daher keine Haftung.

Dengue und Malaria 

Das Drama beginnt mit einem kleinen Stich: Was von vielen Urlaubern oftmals als harmlos abgetan und belächelt wird, kann schnell zu einem Albtraum werden. In einem fremden Land, ohne Familienangehörige, teilweise auf abgelegenem Terrain, findet man sich schnell elend krank und total aufgeschmissen wieder. So kann sich ein kleiner Moskitostich schnell zu einer ernstzunehmenden Tropenkrankheit herauskristallisieren – manchmal sogar tödlich verlaufend. Um die Risiken zu minimieren, gibt es ein paar Regeln, an welche man sich halten sollte.

Was ist das Dengue Fieber Virus (DENV) und wie gefährlich ist es?

Dengue ist ein Virus, welches bis dato über zweierlei unterschiedliche Stechmücken (Achtung! tagesaktiv!!!) übertragen werden kann. Die bekannteste Stechmücke von beiden, ist die Asiatische Tigermücke. Aber auch die Gelbfieber-Mücke kann die sogenannten humanpathogenen Flaviviren übertragen.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass es das Virus in 4 verschiedene Serotypen DENV1-4 gibt. In manchen Ländern gibt es alle 4 (Südostasien), in anderen Ländern wiederum weniger Serotypen.

Das Virus hat eine Inkubationszeit von 2 bis 7 Tage und äußert sich mit grippeähnlichen Symptomen, wie z.B.: Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, hohem Fieber und Abgeschlagenheit. In manchen Fällen verläuft das Virus auch milder, mit weniger Symptomen. In schweren Fällen kann es zu Komplikationen bei der Erstinfektion durch das Dengue-Hämorrhagische-Fieber (DHF) und das Dengue-Schock-Syndrom (DSS) kommen, welche beide tödlich verlaufen können.

Nun zurück zu den vier Serotypen: infiziert man sich zum ersten Mal mit dem Dengue-Virus, ist dies zwar sehr unangenehm und kann den Urlaub verderben, doch ist die Erstinfektion meist nicht tödlich (Ausnahme: DHF und DSS). Interessant ist auch, dass man gegen diesen Serotyp anschließend immun ist.

Gefährlich wird Dengue meist bei einer Zweitinfektion mit einem anderen Serotypen als bei der Erstinfektion, welcher zu einem schweren Verlauf und letztendlich zum Tode führen kann.

Man sagt daher auch: Hat man sich einmal mit Dengue infiziert, sollte man kein weiteres Mal in ein tropischen Land reisen. Wenn einem die eigene Gesundheit nicht Grund genug ist, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, sollte zumindest dieser Punkt für ein Weltenbummler ein schlagkräftiges Argument sein, um einen Moskitostich möglichst vorzubeugen 😉

Wie kann man sich effektiv schützen?

Da die beiden Stechmückengattungen tages- und nachtaktiv sind, gibt es ein ganztägiges Infektionsrisiko. Leider gibt es weder eine Impfung, noch eine Prophylaxe, um sich vor Dengue zu schützen. Der einzige Schutz besteht in der Vermeidung eines Stichs. In der Theorie liest man dann Ratschläge, wie:

nur weiße Kleidung tragen (keinesfalls blaue Kleidung, das zieht die Biester an)

lange, weite Kleidung tragen (da die Mücken durch die Kleidung stechen können)

Moskitospray / Stechmückenschutz auf Haut und Kleidung auftragen

nachts unter einem Moskitonetz schlafen (absolute Kaufempfehlung: Careplus)

Schlafplätze an Wasserstellen vermeiden

In der Praxis sind diese Ratschläge zwar gut gemeint, doch nicht immer angenehm, oder umsetzbar.

So möchte man natürlich bei über 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit nicht zwingend lange Kleidung tragen. Auch die Mückensprays haben mehr Sicherheitshinweise, als das hauseigene Putzmittel – da kommt man schon ein wenig ins Grübeln.

Was hilft wirklich?

Auch ich gehöre eher zu der An-mein-Körper-kommen-keine-Giftstoffe-Fraktion, dennoch muss ich an dieser Stelle auch ganz klar sagen: das richtige Moskitospray ist das A und O!

Bewährt haben sich hier Mückensprays mit einem hohen DEET-Anteil. Nur diese Mückensprays schützen vor Insekten/ Stechmücken die in den Tropen zuhause sind. Bitte vergisst das Moskitospray aus dem nächsten Drogeriemarkt. Die tropischen Mücken lachen euch dafür aus 😉

Aufgrund vielfacher Empfehlungen von anderen Backpackern, aber auch Outdoor-Experten, habe ich mich für das Nobite Moskitspray entschieden. Dieses gibt es einmal für die Haut, aber auch für die Kleidung, oder um das Mositonetz damit zu imprägnieren. Beim Auftragen sollte man den Mund geschlossen halten, da das Spray eine sehr feine Zerstäubung hat. Ich kann diesen Moskitoschutz nur empfehlen: die Biester haben mich tatsächlich in Ruhe gelassen.

Damit das Spray auch tatsächlich wirkt, sollte man sich damit mehrfach am Tag einsprühen (bitte nicht übertreiben!). ACHTUNG! Das Moskitospray fließt, aufgrund der Luftfeuchtigkeit, dem Schweiß und der Sonnencreme über den Tag verteilt bis an die Zehen, wo es einen klebrigen Film auf dem Zehnagel hinterlässt. Besonders klebrig wird das in Kombination mit Nagellack. 

Ein anderes Spray, welches ebenfalls oft empfohlen wird, ist Anti Brumm. Dieses habe ich bislang nicht getestet und kann daher auch nichts zu seiner Wirksamkeit sagen.


Sollte dir vor Ort dein Moskitospray ausgehen (so wie mir), gibt es auch welche in Drogeriemärkten und in 7/11 Märkten zu kaufen: aber Achtung! unsere Chemiekeulen gibt es dort meist nicht. Oftmals findet man Sprays mit ätherischen Ölen. In Thailand kann ich das Mückenspray mit pinkem Verschluss und einem Moskito abgebildet empfehlen (erhältlich in jedem 7/11).

Was ist Malaria und wie gefährlich ist es?

Anders als das Dengue-Virus, wird der Malariaparasit von der dämmerungs- und nachtaktiven Anophelesmücke bzw. deren einzelligen Parasiten übertragen. Auch Malaria hat unterschiedliche Erregertypen und entsprechend unterschiedliche Malariainfektionen, oder auch Mischinfektionen sind möglich. Speziell in Thailand ist die Infektion an Malaria zwar gegeben, aber eher gering. Manche Städte, wie zum Beispiel Bangkok gelten als Malaria-frei. (Gut zu wissen: in Thailand ist der meist verbreitetste Erregertyp Malaria tropica.)

Malaria führt nach einer gewissen Inkubationszeit (abhängig vom Erregertyp) zu ähnlichen Symptomen, wie das Dengue-Virus, weswegen es umso wichtiger ist, dass man eine sichere Diagnose von einem richtigen Arzt bekommt. Denn die rechtzeitige Medikation bei Malaria, ist entscheidend darüber, wie die Krankheit weiter verläuft. In keinem Fall sollte bei Symptomen wie: Gliederschmerzen, hohem Fieber (auch Fieberintervallen), Abgeschlagenheit, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel eine Eigenmedikation stattfinden. ACHTUNG! Eine falsche Medikamentengabe (Schmerzmittel) können tödlich sein! 

Unter allen Malaria-Erregern ist der meist-gefürchtetste und heftigste Erregertyp “Malaria tropica”. Treten oben genannten Symptome (vor allem Fieber!) auf, sollte man sich unmittelbar in ein Krankenhaus begeben.

Wie kann man sich schützen?

Für Malaria gibt es keinen Impfstoff. Auch hier ist der beste Schutz, erst gar nicht gestochen zu werden. Da die Malaria-Mücke dämmerungs- und nachtaktiv ist, gelten die Schutzmaßnahmen insbesondere zu diesen Zeiten – auch im Wasser und am Meer!

Es empfehlen sich daher folgende, wirklich unverzichtbare, vorbeugende Schutzmaßnahmen:

  • ein einwandfreies Moskitonetz (ACHTUNG! ohne Löcher und groß genug, um es unter die Matratze zu stopfen!) Ich empfehle dieses: CarePlus–> Panzertape ist der ideale Begleiter auf Reisen, um Löcher in Moskitonetzen zu kleben!

  • Moskitospray z.B. Nobite für Haut und Kleidung (gerade wenn man sich Abends draußen aufhält)

Im übrigen kann man bereits durch die Wahl der Reisezeit das Risiko minimieren: die Anophelesmücke und die Asiatische Tigermücke, kommen gehäuft während den Regenzeiten vor.

Auch locken Duftstoffe, wie Körperschweiß, Stechmücken an. Es ist daher ratsam (nicht nur deswegen) regelmäßig zu duschen 😉 Man sagt außerdem, dass Stechmücken den Geruch von Zitrusfrüchten nicht mögen.

Malaria-Prohpylaxe?

Zwar gibt es keinen Impfstoff gegen Malaria, dennoch kann man sich einer Prophylaxe in Form von Tabletten (Chemoprophylaxe) unterziehen. In gewissen Risikogebieten ist das bestimmt auch durchaus sinnvoll. Die Entscheidung sich so einer Prophylaxe zu unterziehen, sollte man sich dennoch gut überlegen, denn die Malaria-Prophylaxe bringt üble Nebenwirkungen mit sich. So haben mir Bekannte von heftigen Schwindelanfällen und sehr starker Übelkeit berichtet. Viele brechen die Prophylaxe, aufgrund der heftigen Nebenwirkungen, ab.

Für Thailand (geringes Malariarisiko) habe ich mich bewusst gegen solch eine Malaria-Prophylaxe entschieden, auch wenn ich in dortigen Risikogebieten unterwegs war.

Selbstverständlich sollte man diese Entscheidung abhängig vom Urlaubsziel, Aufenthaltsdauer und Reiseart machen.

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Mehr zum Thema Gesundheit auf Reisen, findest du in meinem Beitrag über Impfungen

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