Krabi

BKK-DMK-BKK

Nach dem anfangs etwas erschwerten Start auf Koh Kood, konnten wir die 3 Tage auf der Insel doch noch genießen. Tagsüber lagen wir am Strand, tranken Smoothies, Bier und Cocktails und abends aßen wir gemütlich im Resort. Obwohl die Insel, das Meer und der Strand sehr schön waren, fehlte uns hier schon bald ein nahegelegenes Städtchen, Cafés und Bars. Wir entschlossen uns daher weiterzuziehen – auf die andere Seite Thailands (Andamanensee). 

Zwei verschiedene Flughäfen

Unsere Wahl fiel auf Koh Lanta (Südthailand). Doch da muss man erst einmal vom Osten Thailands hinkommen. Daher besprachen wir diverse Möglichkeiten, darunter auch verschiedene Inlandsflüge, durch. Darunter viel immer wieder ein Name: Don Muang. Zur Info: Bangkok hat zwei Flughäfen (Don Muang und Suvarnabhumi). Die beiden Flughäfen liegen über eine Stunde voneinander entfernt, bei Rush hour benötigt man auch durchaus mehr Zeit. Wir entschlossen uns zuerst mit dem Schiff von Koh Kood nach Trat (Festland) zu fahren und von dort aus mit dem Bus bis nach Bangkok. Hier würden wir einen Flug nach Krabi Thailand nehmen und dort ein Hotelzimmer für eine Nacht buchen, um am nächsten Morgen nach Koh Lanta mit dem Boot zu fahren. Wir buchen uns also unser Hotelzimmer und den Flug von Bangkok und organisierten die Fahrt nach Trat und nach Bangkok.

Time to say goodbye

Am besagten Morgen standen wir sehr früh auf. Da es noch kein richtiges Frühstückbuffet gab, aß ich eine kleine Schale Reis mit Currysoße. Ehe wir uns versehen, war auch schon der Sammel-Pick Up an unserem Resort und schon hieß es: Goodbye Koh Kood. Mit dem Pick Up wurden wir bis an den Pier gefahren. Dort lösten wir unsere Quittung in ein Ticket ein und gingen an Board. Es herrschte leichter Wellengang und kurz überlegte ich, ob ich mir provisorisch eine Vomex einschmeißen sollte. Ich ließ es sein und suchte mir einen Fixpunkt draußen an Deck. Kurze Zeit später startete das Schiff und wir verließen den Hafen mit dem goldenen Buddha auf dem Berg, welche aus dem dichten Dschungel hervorragte.

Suvarnabhumi Flughafen

Nach einer 2-stündigen Fahrt kamen wir in Trat am Pier an. Dort wurden wir in offene Fahrzeuge mit festmontierten Bänken mit einer vorausfahrenden Ladefläche voll mit Rucksäcken gequetscht. Das Fahrzeug brachte uns zu einem Busbahnhof. Dort wurde man in zwei Busse geteilt: der eine hielt am Suvarnabhumi-Flughafen, der andere in Pattaya und an der Khao San Road. Da unser Flug vom Don Muang Flughafen ging, entschlossen wir an der Khao San auszusteigen, dort zu essen und dann weiter mit dem Taxi an den Flughafen Don Muang zu fahren. Doch die Busfahrt ging ewig lange. Grund: auf dem Highway gab es einen riesigen Unfall mit 2 Megatrucks.

KhaoSan Road – du hast uns wieder

Der Stau kostete uns einige Zeit und als wir endlich auf der Khao San ankamen, hatten wir nicht einmal mehr Zeit zum Essen und nahmen uns direkt ein Taxi zum Flughafen. Edina checkte uns Online während der Fahrt schon mal ein. Auch die Taxifahrt zog sich hin. Ein großes Festival war in Bangkok und überall liefen fein gekleidete Thais auf den Straßen, die teilweise gesperrt waren. Der Taxifahrer war sehr nett und fuhr Schleichwege, um die Mautgebühren zu umgehen.

Don Muang “You are at the wrong airport”

Als wir am Flughafen ankamen hatten wie noch knapp eine Stunde bis zum Abflug. Suchend liefen wir durch die Halle und hielten nach unserem Check-In Schalter Ausschau. Doch dort war eine andere Airline genannt und auch auf der Abflugtafel konnten wir unseren Flug nicht finden. Verwirrt gingen wir zum Infoschalter. Edina zeigte unsere Tickets auf dem Handy und die Frau von Flughafen sagte: “You are at the wrong airport”. Fragend schauten wir uns gegenseitig an. Wie konnte das passieren?

Scheitern

Hektisch und verwirrt, stürmten wir aus dem Flughafen, in der Hoffnung ein Taxi zu nehmen und schnellstens an den Suvarnabhumi Flughafen zu kommen. Draußen allerdings fing uns ein Polizist ab und fragte was los sei. Ich erklärte ihm, dass wir schnellstens ein Taxi an den anderen Flughafen bräuchten. Er ließ mich nicht aussprechen und sagte wir sollen mitkommen. Der Versuch, ihn aufzuhalten, scheiterte. Er hatte das Sagen und so folgten wir ihm in ein anderes Stockwerk, obwohl wir wussten, dass das vergeudete Zeit war.

Taxi-Ride: 1, 2, 3 und los!

Auf Stockwerk 3 zeigte er auf einen Schalter "Taxi", an dem eine riesige Schlange Touristen standen. Na toll - alles für den Allerwertesten. Wieder rennen wir runter. Diesmal fängt uns ein Soldat ab und schleppt uns zu einem Schalter, bei dem man sich für einen Shuttlebus zu dem anderen Flughafen anmelden kann. Ich erkläre ihn, dass wir keine Zeit haben, da unser Flug in 45 Minuten gehen würde. Er hört nicht zu und trägt unsere Namen ein. Langsam. Buchstabe für Buchstabe. Die Zeit rennt. Ich höre sie förmlich ticken. Als er unsere Namen zu Papier gebracht hat, erkläre ich ihm wieder, dass wir keine Zeit haben. Er sagt, dass der Bus in einer halben Stunde fährt. Ich sage ihm, dass es nicht reichen wird und wir rennen weiter zu vorbeifahrenden Taxen, um diese anzuhalten. Die meisten Taxen sind jedoch besetzt, oder wurden speziell bestellt. Wieder verlieren wir viel Zeit, ehe wir ein freies Taxi finden. Diesmal ein blaues (hatten wir bislang noch nicht). Die besten Erfahrungen hatten wir bislang mit gelben, oder gelb-grünen Taxen gemacht.

Die böse Tankstelle…

Wir steigen ins Taxi. Wieder erkläre ich dem Fahrer, dass wir weniger als eine Stunde Zeit haben, um am anderen Flughafen anzukommen und frage ihn, ob er das schafft. Er stimmt zu und nervös suche ich schon parallel im Handy nach Alternativflügen noch am gleichen Abend.
Wir fahren los und es geht nur langsam vorwärts – der Fahrer fährt sehr untypisch und ruhig. Nach ca. 10 Minuten Fahrt, fährt er links raus und hält an einer Tankstelle. Er hat kein Benzin mehr. Ich kriege fast zu viel, als er mich fragt, ob wir auf die Toilette wollen, oder was von der Tanke brauchen. Er lässt sich Zeit und der Tankstellenwart tankt das Auto, während der Fahrer auf die Toilette verschwindet. “Game Over” denke ich. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er wieder. Ich finde im Internet einen Flug vom Don Muang Airport nach Krabi Thailand für 50 Euro gegen 22 Uhr. Scheiße, wir sitzen im Taxi zum Suvarnabhumi Flughafen. Ich zeige Edina den Flug und wir halten diesen Flug als Plan B bereit. Der Taxifahrer fährt die komplette Touri-Strecke. Wir müssen mehrfach Maut bezahlen. Schon bald wird klar, dass wir den Flug nicht mehr schaffen.

Oskarreife Szene

Als wir am Suvarnabhumi Flughafen ankommen, rennen wir mit unseren großen, schweren Rucksäcken durch die Halle auf der Suche nach unserem Check-In Schalter. Der Flughafen ist voll mit Menschen. Wir haben 10 Minuten vor Abflug und im Eifer des Gefechts machen wir es einmal wie die Chinesen und schupsen uns durch die Menschenmenge. Aufgewühlt erkläre ich der Lady am Schalter, dass wir in den Flieger müssen. Sie sagt, dass wir ohne Gepäck noch in den Flieger können. Wir erklären ihr, dass wir unser Gepäck brauchen. Sie schaltet das System an und teilt mir dann mit, dass das Flugzeug bereits auf der Landebahn steht und das Boarding abgeschlossen ist. “You lost” denke ich wieder und laufe mit Edina geknickt zum Infoschalter. Wir fragen, ob es einen späteren Flug von hier nach Krabi gibt.

Page not found

Bedauerlicherweise nicht. Ich hole mein Handy raus, öffne den Tab im Internet mit dem Online-Ticket von Don Muang nach Krabi. Die Seite blättert auf und als ich auf “buchen” klicke, lädt sich die Seite neu “Page not found”. Wie kann das sein? Vor 20 Minuten war die Seite mit den Tickets noch verfügbar. Wieder gehe ich an den Schalter und frage die Dame, ob sie im Internet für ins schauen, oder am andere Flughafen für uns anrufen kann. Ich schildere ihr unser Problem. Sie kann uns nicht helfen und sagt, dass das Büro der Fluglinie von unserem ausgesuchten Flug nun geschlossen hat. Ich frage ein weiteres Mal, ob sie für uns am Flughafen anrufen kann. Bei freien Plätzen würden wir hinfahren und dort direkt ein Ticket am Schalter kaufen.

#Gameover

Sie kann uns nicht helfen und meine weiteren Versuche, die Seite mit dem Online-Ticketing aufzurufen, scheitern. Es ist gelaufen. Als wir das realisieren, ist die Stimmung schlagartig geknickt. Wir haben schlechte Laune und mein einziger Gedanke ist nun der Wunsch nach einem kalten Chang und was zu Essen. Wir haben den ganzen Tag nicht wirklich gegessen. Wir gehen wieder in den Flughafen und fahren eine Etage runter.

Next Stop: Burger King

Der erste Shop ist ein Burger King. Wir wollen jetzt Burger. Irgendeinen Trost für all unserer Strapazen.

Nach einem Veggie-Menü (der Patty des vegetarischen Burgers in Thailand ist Grün!) später, fühlen wir uns etwas gestärkt. Wir suchen nach einer Unterkunft nahe des Flughafens Suvarnabhumi und mieten uns ein Zimmer für 10 Euro die Nacht.

Short Distance Taxi

Gefrustet nehmen wir uns ein Short-Distance Taxi. Der Fahrer ist ein dünner, hagerer Thai mit eingefallenem Gesicht, bestimmt schon um die 60 – zumindest sieht er sehr verbraucht aus. Als wir in sein Taxi einsteigen, wissen wir wieso: er ist Kettenraucher. Sein ganzes Taxi stinkt nach abgestandenem Zigarettenrauch. Wir reißen uns zusammen und lassen uns zum Hotel im Lat Krabang-Viertel fahren (Armenviertel). Wir checken im Hotel ein. Unser Zimmer ist soweit ok und sauberer als der teure Bungalow auf Koh Kood. Wir gehen duschen, waschen den anstrengenden Tag von uns und fallen ins Bett.

2 Stunden Schlaf

Leider können wir nicht schlafen – das Adrenalin, um das Drama mit dem verpassten Flieger hält uns noch immer wach. Fassungslos und noch immer geschockt, fallen wir dann zu sehr, sehr später Stunde doch in den Schlaf. Wir schlafen zwei Stunden ehe wir aufstehen, um uns für den nächsten Flug fertig zu machen. Wir checken aus und werden mit einem Shuttle zum Flughafen gebracht.

Urlaub von Goa

Am Flughafen checken wir ohne Probleme ein. Nach Gepäckaufgabe suchen wir ein Café und werden fündig. Wir kaufen uns Kaffee und Donut und während wir in der Schlange stehen, fällt mir ein alternativer Mann um die 30, mit langen Haaren, Dreitagebart und Cowboyhut auf. Er lächelt rüber und frägt mich auf Englisch, ob der Kaffee gut ist. Wir kommen ins Gespräch. Er ist ursprünglich aus England, lebt aber seit einigen Jahren in Goa in Indien. Er möchte in Krabi Thailand Urlaub machen und nimmt den selben Flug. Kurze Zeit später taucht seine Freundin auf. Ich verabschiede mich und gehe zu unserem Gate, wo wir brav auf unseren Flug warten.

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