Backpacking Koh Lanta

Koh Lanta Old Town

Als wir am nächsten Morgen aufwachen sind wir etwas gerädert. Der lange Abend zuvor war anstrengend und das Tagesprogramm für diesen Tag ist auch straff. Bis um 12 Uhr müssen wir aus dem Resort auschecken. Dann heißt es mit vollem Gepäck durch Koh Lanta laufen und einen neuen Schlafplatz suchen. Nach einer ausgiebigen Dusche schlendern wir also zum Frühstück. Kurze Zeit später finden wir uns im schönen Bungalow wieder und packen unsere Rucksäcke, welche mittlerweile dank zahlreichen Souvenirs immer schwerer werden. Die Zeit vergeht beinah wie im Fluge und dann heißt es Abschied nehmen von diesem wunderschönen, idyllischen Resort.

Wir laufen zum nächsten ATM und gespannt starre ich auf den Bildschirm: die Visa funktioniert! Einige Freudensprünge später laufen wir Richtung Blue Moon Beach Bar zurück, da wir im Internet und auf Empfehlung von Ingrid und Pepe schon viel Gutes über eine französische Bäckerei

gelesen und gehört haben, die ganz in der Nähe sein soll. In Höhe der Blue Moon Beach Bar sehen wir von weitem schon ein Schild mit französischer Flagge. Das von allen Seiten offen gehaltene Restaurant macht einen guten ersten Eindruck. In Dauerschleife backen Thais in einem Steinofen Baguettes, Schokocroissants und Pizza. Wir bestellen einen Wassermelonenshake und ein Schokocroissant und VERDAMMT! schmeckt das gut! Man muss dazu wissen, dass gutes Brot eine echte Rarität in Thailand ist, denn Hauptsächlich gibt es hier Sandwichscheiben (Weißbrot).
Während wir snacken, schauen wir im Internet diverse Unterkünfte an und beschließen im Anschluss eines davon anzusehen.
Hierzu müssen wir den ganzen Weg zurücklaufen und noch viel weiter.

Fast angekommen, laufen wir an einem gutaussehendem Hostel in kompletter Holzverkleidung vorbei. Während wir einen Blick hineinwerfen ruft schon der Mann an der Rezeption nach draußen: “We have free rooms”. Wir ziehen unsere Schuhe aus und gehen hinein, um nach den Preisen zu fragen. Der muslimische Mann bietet uns an, die Zimmer anzusehen. Wir stimmen zu und folgen ihm über eine Treppe in den ersten Stock, welcher quasi offen auf einem Balkon liegt. Das Zimmer sieht sehr toll aus, wieder einmal haben wir sehr schönes Holzmobiliar und einen erhöhten Bettkasten aus Holz mit nett drapierter Bettwäsche. Das Bad ist komplett neu und der Mann erklärt uns, dass das Hostel erst in Dezember 2017 eröffnet hat. Abgesehen von einem Schimmelgeruch ist alles in Ordnung. Wir nehmen das Zimmer, um endlich irgendwo anzukommen und den Tag für etwas anderes zu nutzen.

Nach einer zweiten Dusche (Laufen bei 70% Luftfeuchtigkeit und Sonnenschein mit 15 Kilogramm auf dem Rücken kann echt anstrengend sein), schlendern wir runter und statten dem 7/11 direkt nebenan einen Besuch ab. Eingedeckt mit Wasser rufen wir uns über die Rezeption ein Taxi und lassen uns in die 20 Minuten entfernte Old City fahren. Wir vereinbaren gleich eine Uhrzeit zum Abholen und zahlen später – in Thailand ist vieles einfacher.

In der Old City angekommen, kommen wir aus dem Staunen einfach nicht mehr raus. Das kleine, süße Fischerdörfchen macht einen herrlich gepflegten Eindruck. Überall kleine Geschäftchen mit lokalen und einheimischen Produkten – vieles davon handmade und traditionell Thai. Hier ist der perfekte Ort um Gewürze, Massageöle, Seifen, Holzschnitzereien, Textilien und andere Souvenirs zu kaufen. Dazwischen finden sich kleine Garküchen, Restaurants, Shake-Stände und Garagen-Restaurants. Besonders schön sind die alten Holzfassaden, Fenster die mit Pflanzenranken zugewachsen sind und die kleinen Gässchen in denen man Kinder spielen und das Meer glitzern sieht. Wir tauchen ein von Geschäft zu Geschäft und erkunden die Gässchen Richtung Meer. Wir stehen auf Terrassen die auf Pfeilern im Meer stehen und finden alte, verlassene Fischerhäuser. Es ist herrlich, die Old City hat sich all ihren Charme bewahrt. Zwischendurch gönne ich mir einen Mango Sticky Reis aus einem Garagenrestaurant und einen Maracuja-Smoothie. LECKER!

Wir verbringen den Nachmittag bis zum frühen Abend damit zu bummeln, shoppen und schöne Fotomotive zu knipsen.

Nach 3 Stunden laufen wir zum vereinbarten Treffpunkt. Der Taxifahrer erscheint pünktlich. Wie lassen uns zum Hotel zurückfahren und gehen direkt weiter zu einem Tour Operator.

für den nächsten Tag möchten wir einen Tagesausflug buchen. Wir entscheiden uns für eine Kombitour aus Mangrovenfahrt mit dem Longtail-Boot, Kajak fahren auf dem Meer, Affen schauen, Höhlenbesichtigung und einen Badeaufenthalt auf Koh Bubu mit Mittagessen. Wir buchen über unsere Rezeption und beschließen im Anschluss etwas essen zu gehen. Wir laufen zur französischen Bäckerei, denn wir möchten nach langem mal wieder Pizza essen. Auf dem Weg dahin begegnen wir Gen, der gerade Schilder vor seiner Bar drapiert. Er spricht uns gleich an, sagt wir sollen nach dem Abendessen auf ein Bier durchschauen.


Nach einer leckeren Pizza gehen wir also wieder in die Blue Moon Beach Bar. Wir hoffen ebenfalls Ingrid und Pepe anzutreffen, doch leider ohne Erfolg. Wir bestellen uns ein Bier, als sich Toni und Gen schon zu uns setzen. Wieder beginnt eine aufregende Gesprächsrunde über allerlei Themen. Wir erklären den beiden, dass wir heute nicht so lange bleiben können wie gestern, da wir morgen früh raus müssen zu einer Kajak-Tour. Doch Gen schmeißt eine extra Runde Singha Bier. Da Abend zieht sich in die Länge und als wir zahlen wollen, sagt Gen, dass wir einfach morgen zahlen sollen. Thailand: es fühlt sich so leicht und unkompliziert an. Gegen 0 Uhr sind wir dann doch erst wieder in Bett und uns graut schon vor dem frühen Aufstehen – mal wieder.

Als wir morgens aufstehen, sind wir wirklich sehr müde. Mit einem Pick Up werden wir zu den Mangroven gefahren. Von dort aus werden wir auf Longtail-Boote und Kanuboote verteilt – je nachdem welches Paket man gebucht hat. Unsere Gruppe ist überschaulich. An Bord sind Paare, junge Schüler und Backpacker. Mit dem Longtail-Boot durchfahren wir die Mangroven bis hin zu einer kleinen Insel mitten im Nirgendwo. Man kann sie in einer Minute komplett umlaufen und hat vonhier aus einen herrlichen Blick auf das offene Meer und die markanten Felsformationen in der Ferne. Wir sehen riesige Heuschrecken und Schalentiere und fahren dann weiter. Nach fast 2 Stunden Fahrt sehen wir von weitem Felsen, die fas miteinander verschmelzen. Wir steuern auf diese zu und kommen in einer Bucht an, die nur einen kleinen Strandabschnitt versteckt. Die malerischen Felsen und die Bucht erinnern mich an Bilderbücher aus den fernen Tropen. Kaum betreten wir die Insel die lediglich von Klippen umrandet ist und einen dichten Dschungel beherbergt, rascheln die Blätter und Lianen hoch oben auf den Klippen. Ich spreche hier von Klippen und Felsen die wirklich atemberaubend groß sind! Weitere Blätter fliegen zu Boden und beide Seiten, links und rechts an den Klippen fangen an sich zu bewegen. Das grüne Dickicht, wird aufgewühlt und mir wird klar: da bahnen sich Tiere ihren weg zu uns nach unten – in einem Affenzahn (im wahrsten Sinne des Wortes). Auf einmal fliegen die erste Affen mit Schwung auf den Boden und landen am Rande des Dschungels. Nachdem sich einige Affen gesammelt haben, tritt das Alphamännchen hervor und bemustert die Menschen. Nach einem gefühlten “OK” kommen weitere Affen aus dem Dschungel – darunter auch eine Mama mit Baby. Nach einiger Zeit werden wir auf Kanuboote verteilt. Edina und ich nehmen ein Boot zusammen. Es folgt eine anstrengende, fast zweistündige Kanufahrt mit mehreren Stops in Höhlen, darunter auch eine Fledermaushöhle mit riesigen Stalaktiten. Es geht weiter im Kanu. Wir sind jetzt beinahe eine Stunde mit dem Kanu unterwegs und umrunden nun die ganzen Felsen in der prallen Mittagssonne. Das Kanufahren ist anstrengend, macht aber auch sehr viel Spaß. Die Sonne brutzelt auf uns herab und das Spiegeln des Wassers verstärkt die Hitze und Sonneneinstrahlung. Als wir nach knapp 2 Stunden Kanufahren wieder auf der Affeninsel ankommen bin ich dankbar um den Schatten. Die Sonne ist gnadenlos. Ich gehe auf das Longtail-Boot zurück und schütte eine Wasserflasche nach der anderen in mich hinein. Wir fahren nun weiter zu Koh Bubu, doch ich bin so sonnensatt, dass ich nach Ankunft auf der Insel erst einmal einen Schattenplatz suche. In mitten der kleinen Insel ist ein Restaurant mit einigen Rastplätzen. Wir setzen uns alle an einen Tisch und schon wird das Mittagessen serviert. Es gibt Thaireis, gebratenes Gemüse, Rührei und Hähnchencurry. Als einer der Thais erfährt, dass ich Vegetarierin bin, rast er wie vom Affen gebissen davon. Er kommt mit einer undefinierbaren “Nuss” in der Hand zurück. Doch eigentlich ist es eine Frucht – sozusagen Tamarinde. Die Frucht besteht eine wirklich sehr dünnen Schicht eine Art klebriges Fruchtfleisch. Er animiert mich, ich solle essen. Ich esse eine Tamarinde und der Thai verschwindet zufrieden.


Während dem Essen beginnt einer der Touristen von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Indien zu erzählen und alle hören gespannt zu. Er habe in Indien ein eigenes Entwicklungsprojekt umgesetzt und ca. 3 Jahre in Indien, in einem Ghetto gelebt und Müll gesammelt. Er erzählt, dass es für das gesamte Ghetto nur eine Toilette gab. Entsprechend sag diese aus. Um auf die Toilette zu gehen, müsste man mehrere Stunden anstehen. Daher verrichten die Leute in Indien ihr Geschäft (ob groß oder klein) auf den Straßen, während sie gemütlich währenddessen mit Freunden, Bekannten und Verwandten Konversation betreiben. Ein Szenario, was man sich hier in unserer wesentlichen Kultur kaum vorstellen kann, oder?
Der tätowierte Däne erzählt weiter aus seiner Zeit in Indien und lobt Thailand für seine Sauberkeit. Wir alle hören ihm gespannt zu und wieder saugen wir diese Dinge auf wie ein Schwamm.

Nach dem Essen geht es für eine Stunde an den Strand. Ich lasse mich im Schatten unter einem Baum im Sand nieder und gehe mit Edina eine Runde schwimmen. Wäre ich nicht so k.o. würde ich glatt in die Sonne liegen.

Nach einer Stunde geht es dann weiter: wir fahren nun zu Affen. Wieder sind wir eine Stunde um Boot unterwegs. Unser Guide legt einen Zwischenstopp in Mangroven ein. Wir kommen an eine riesige Sandbank. Der Guide erklärt uns, dass hier viele Krabben und anderer Urzeittiere leben z.B. Fische ohne Flossen, die an Land krabbeln. Leider ist es so heiß, dass auf den ersten Blick wenig zu sehen ist. Der Guide sagt, dass viele Tiere bei der Hitze im Wasser sind, wir uns davon aber nicht täuschen lassen sollen. Während er das erzählt, klatscht er einmal laut in die Hand. Auf einmal scheint die ganze Sandbank sich zu bewegen: Hunderte! von Krebse, die man zuvor nicht gesehen hatte, Rücken einige Zentimeter nach links.

Die Fahrt geht weiter und kurze Zeit später kommen wir an ein Ufer auf dem dir Affen bereits warten. Der Guide fordert uns auf, alle losen herumliegenden Gegenstände wegzupacken und unsere Rucksäcke gut festzuhalten, da die Affen gleich aufs Boot kommen werden. 5 Minuten später übernehmen die Affen das Boot und wenden alles auf der Suche nach Futter. Wir bekommen Reste von Ananas und füttern die Affen, wobei die Affen einem teilweise auf den Schultern sitzen oder über den Schoß laufen 🙂 Eine viertel Stunde später verlassen wir das Ufer und machen uns auf den Heimweg. Wir sind alle total k.o. und die 40 Minuten Fahrt auf dem Pick Up ist eine Qual. Wir möchten ins Hotel duschen und schlafen.

Als wir als letztes an unserem Hotel abgeladen werden, duschen wir ausgiebig und legen und zum Erholen 1 Stunde ins Bett. Wir sind vom Tag erledigt und müssen noch so viel erledigen: Morgen werden wir Koh Lanta verlassen. Nach einer kurzen Pause richten wir uns. Wir müssen eine Schifffahrt nach Phuket organisieren, etwas essen, etwas zum Frühstück kaufen und in der Blue Moon Beach Bar durch unsere Rechnung zahlen und uns von Gen und Toni verabschieden.

Als erstes gehen wir an unsere Rezeption. Wir sprechen mit dem netten Mann und entscheiden uns für eine Schifffahrt vorbei an Koh Phi Phi zu Phuket. Von dort aus möchten wir nach Khao Lak. Wir kaufen die Tickets und gehen direkt weiter vorbei an der Blue Moon Beach Bar in das übernächste Restaurant “Soul Kitchen” welches uns von Ingrid und Pepe empfohlen wurde. Wir setzen uns an einer der Tische direkt am Strand und bestellen Papaya Salat und Grünes Curry mit Reis. Die Bedienung ist sehr freundlich und freut sich über die wenigen Worte Thai, die wir sprechen.

Das Essen ist sehr lecker und als

wir uns beginnen umzusehen, entdecken wir Ingrid und Pepe am Tisch gegenüber, die bereits schon winken.
Ingrid und Pepe kommen dann auch zu uns rüber und fragen uns, ob wir anschließend im Blue Moon vorbeischauen. Wir halten uns die Option offen, verabschieden uns provisorisch und essen unser Essen auf. Anschließend machen wir einen Abstecher in der französischen Bäckerei. Wir wollen für morgen Schokocroissants kaufen, da wir bereits sehr, sehr früh aus den Federn müssen, doch leider sind die Schokocroissants alle und ich bestelle ein französisches Baguette mit Camembert. Käse in Thailand zu essen, ist gesagt, doch ich vertraue auf den guten Ruf der Bäckerei. Die Aufbewahrung ist kein Problem, das wir im Zimmer einen Kühlschrank haben. Prompt kommen wir mit der Bedienung ins Gespräch. Sie kommt ursprünglich aus Bordeaux, ist aber vor 7 Jahren nach Thailand ausgewandert. Sie hat bislang auf Koh Phi Phi gelebt und hatte dort ihre eigene Bar. Jetzt ist sie nach Koh Lanta, da sie sonst (ich zitiere) “ihren Verstand verloren hätte.” Zu viel Party.

Wir verabschieden uns von ihr und ziehen weiter zur Blue Moon Beach Bar.

Dort angekommen, sitzt auch schon Toni an der Bar. Wir verabschieden uns von den beiden und bezahlen das Bier vom Vorabend. Dann machen wir uns auf den Weg ins Hostel und packen mal wieder unsere Rucksäcke…

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