WILKOMMEN IM PARADIES: KOH RONG SAMLOEM

Total verpeilt und k.O. vom Vortag, kommen wir nach dem 8-Stunden-Schlafbus und der 2-Stunden-Bootsfahrt auf Koh Rong Samloem an. Das Wetter ist top und Mena hat von unterwegs eine Unterkunft gebucht, bevor wir aber mit unserem schweren Gepäck dorthin zu Fuß laufen, beschließen wir gleich beim ersten Café einzukehren und zu frühstücken. Es gibt Rührei mit Käse und Toast und einen Ananas-Smoothie. Wir essen an einem niedrigen Tisch und schauen dabei zum Meer. Ich bemerke ein paar Käfer an meinem Hosenbein schüttle sie ab und denke mir nichts dabei. Später sollte das noch Konsequenzen haben…

Ausblick vom Frühstückstisch

Das Frühstück ist super lecker. Neben uns ist die Polizeiwache der Insel: ein Beachbungalow mit Strohdach. That’s my vibe, baby. Die Insel gefällt mir schon jetzt, denke ich mir.

Polizei auf Koh Rong Samloem

Nach dem Frühstück laufen wir ca. 20 Minuten durch den heißen Sand am Meer entlang zu unserem Bungalow. Die Strände sind beinahe leer. Hier sind kaum Touristen. Wir checken ein, duschen und kommen erst einmal an. Hier ist alles entschleunigt, also trinken wir ein Angkor und genießen den wundervollen Strand und das Meer, den ganzen Tag.

Perfektes Wetter bei der Ankunft. Unser Strand, nur wenige Meter von unserem Bungalow entfernt.

STRAND KOH RONG SAMLOEM

Feierabendbier in einer Strandbar.

Bevor wir Abendessen gehen, gehen wir noch mal duschen. Wir finden einen selbstgebastelten Flyer auf unserer Veranda mit einer Einladung zu einem Michael Jackson Abend. So einfach kann Werbung sein.

Abends gehen wir in einer der Bar-Restaurants und bestellen einen Veggieburger mit Avocado, Coleslaw-Salat und Süßkartoffel-Pommes. Mega gut. Dann trinken wir ein paar Angkor-Bier. Unsere Stühle stehen im seichten Meerwasser, der Tisch auch. WILKOMMEN IM SÜDEN KAMBODSCHAS.

Hier ist alles noch gut und ursprünglich.
Ich hoffe so sehr, dass der Massentourismus diese Insel verschonen wird.
Wir eignen uns das Insulaner-Mojo an und lassen uns die nächsten Tage treiben.
Dabei entdecken wir verlassene Strände, exotische Blumen, wilden Affen und einen echten Tausendfüßler. Nachts lebt der Sand am Strand außerdem: überall Krebse 🙂

Jeder Tag beginnt mit einem Frühstück, Strand und dem süßen Nichtstun. Außerdem beschäftigt uns nur noch die Frage, wie das Wetter morgen vielleicht werden könnte. Ob es gut werden wird, oder nicht? Ob wir baden, oder Plankton-Tauchen können? Hätte ich mehr Zeit, würde ich mich fragen, ob die Wellen morgen gut zum Surfen stehen. Noch nie habe ich mich ernsthafter über das Wetter unterhalten, als hier. Schwöre.

Ein Leben auf so einer archaischen Insel ist anders. Die Zeit vergeht hier anders als auf dem Festland, die Kambodschaner tragen hier lange Haare und alles ist Laid-Back.

Kambodscha, you’ve got me! <3

Am nächsten Morgen: Wir haben total Bock die Insel zu erkunden, aber seit der Nacht juckt es uns und wir haben überall rote Stiche. Ich erinnere mich an die Käfer in der Frühstücks-Bar. Mich beschleichen ganz dunkle Gedanken: WIR. HABEN. BED. BUGS!

Panisch schmeiße ich unsere Sachen von der Veranda in den Sand. Passanten schauen mich fragwürdig an. Mena auch. Ich reise alle Klamotten aus meinem Backpack und verkünde Mena währenddessen die Botschaft, dass wir heute die Kleidung nicht wechseln können, weil wir eventuell Bed Bugs haben.
Ich organisiere 2 gelbe Säcke und packe unsere Backpacks dort rein – inkl. Kleidung. Diese lege ich zugeknotet in die pralle Sonne an den Strand. Mena beobachtet mein Tun und amüsiert sich. Leider ist dieses Verfahren die einzige Möglichkeit, die Bettwanzen wieder loszuwerden, denn mit 30° Grad Wäsche kommt man hier nicht weit und die Rucksäcke können außerdem auch nicht in die Wäsche!
Den Rest der Kleidung geben wir zur Wäsche. ES IST LAUNDRY DAY.

Danach folgen wir einer abenteuerlichen lonelyplanet-Anleitung und machen spontan einen Trek auf eigene Faust durch den Dschungel. Dabei werden wir beobachtet: Affen verfolgen uns in den Baumkronen und bewerfen uns mit Nüsse.

Wir finden einen einsamen Strand, den “lonely beach”. Wir laufen auf den kaputten Holzsteg, legen uns nieder, essen Cashewnüsse und schlafen ein.
Wir wachen kurz vor der Dämmerung auf und laufen gemütlich zurück – getrieben vom Hunger. Was für eine tolle Art und Weiße, den Tag zu verbringen: spazieren, irgendwo in der Landschaft niederliegen und einfach einschlafen. Ich feier’ das so hart.

Abends gehen wir dann noch in einer der Restaurants am Strand ein Curry Essen und Bier trinken.

Es ist wundervoll hier.

Den nächsten Tag verbringen wir wieder am Strand, Nachts gehen wir außerdem auf dem offenen Meer Plankton tauchen. Mena möchte das unbedingt machen, da sie noch nie Plankton gesehen hat. Ich habe bereits bei meiner ersten Thailandreise, knietief im seichten Wasser, das Vergnügen gehabt 🙂

Wir werden nachts in der Finsternis von einem Boot abgeholt. Etwas mulmig ist mir schon: im open water, im pechschwarzen Wasser. Ich habe Flossen und Taucherbrille an, steige die Bootstreppe in das dunkle Nichts hinab und beginne zu tauchen. Immer wieder ab und auf und ab und auf. Um mich herum leuchtet und alles grün. Es ist wundervoll: sobald man mit den Händen planscht und durch das Wasser fährt, glitzert alles um einen herum. Es ist wie ein Universum, das im Krieg zwischen den Göttern, vom Himmel in das Wasser gestürzt ist.

Immer wieder brennt etwas an meinem Körper. Ich vermute Quallen und halte mich immer nahe der Leiter zum Boot auf. Meine panische Angst vor Haien im Meer, verstärkt sich hier noch einmal durch die Dunkelheit. Man sieht wirklich gar nichts. Sonderlich wohl ist mir nicht, aber ich versuche dennoch die Schönheit des Moments zu genießen. Einfach fantastisch.

Ich gehe irgendwann wieder an Board und hülle mich in mein Handtuch, da mir ein wenig kalt wird. Hier draußen ist es doch recht frisch.

Wieder an Land:
Beim Abendessen kommen wir außerdem in den Genuss von einer Feuershow. Einer der Kids kommt später auf uns zu und erzählt uns ein wenig von sich und der Insel und ihrer Lebenszyklen.

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