Die richtige Reiseapotheke
Viel wurde bisher über sie geschrieben und scheinbar gibt es allerlei Meinungen und Listen zu diesem Thema. Dennoch möchte auch ich ein paar Worte zu diesem Thema verlieren, welches in meinen Augen mitunter eines der wichtigsten Themen ist, wenn man von Reisen spricht.
Eines vorab: ich bin weder Ärztin, noch möchte ich an dieser Stelle verbindliche Aussagen zu Reisekrankheiten machen. Nachfolgendes Wissen habe ich mir anhand von Bücher, ärztlichen Beratungen und im Austausch mit anderen Backpackern angeeignet. Bei spezifischen Fragen empfehle ich auf jeden Fall Rücksprache mit entsprechenden Fachärzten, oder Apothekern zu halten.
Die Reiseapotheke – Wieso ist sie so wichtig?
Eine Reiseapotheke hat für mich immer nur den Zweck der medizinischen Erstversorgung in einem Land, in welchem man nur reduzierte Informationen und Zugang zu medizinischen Einrichtungen hat. Das kann aus geografischer Sicht sein, aber auch aus kulturellen und sprachlichen Aspekten, oder gar Barrieren. Viele Krankheiten und Symptome lassen sich außerdem prima selbst therapieren, seien wir mal ehrlich: bei einem Schnupfen, oder einer kleinen Schürfwunde brauchen wir nicht zwingend zum Arzt! Dennoch sind wir froh darüber, wenn wir auf einer Reise ein Nasenspray, Desinfektionsmittel und ein sauberes Pflaster dabei haben – gerade in Ländern mit geringeren Hygienestandards, kann sich auch eine Schürfwunde übel entwickeln. Ein Reiseapotheke erspart uns im ersten Moment also Stress und die Suche nach einer Drogerie, besonders wenn man gerade unterwegs ist.
Dennoch gibt es auch gesundheitliche Erkrankungen die härtere Geschütze verlangen. So sollte man bei jeder längeren Reise gewisses Basics bei sich haben, die einem buchstäblich den Arsch retten können 😉
Ab wann muss ich zum Arzt, oder in das Krankenhaus?
Wie bereits geschrieben, dient eine Reiseapotheke der medizinischen Erstversorgung. Es gilt also die Faustregel: ist man über mehrere Tage hinweg krank, fühlt sich schlapp und kommen Symptome wie Fieber und blutige Körperflüssigkeiten hinzu, sollte man immer, immer, immer (ich kann es gar nicht oft genug schreiben) in ein Krankenhaus gehen (Achtung! Krankenhaus, nicht Arzt!)!
Besonders in südlichen und/oder tropischen Ländern mit geringeren Hygienestandards sind mit solchen Symptomen nicht leichtfertig umzugehen. Von verunreinigten Lebensmitteln und Trinkwasser, bis hin zu heftigen Tropenkrankheiten gibt es eine ganze Palette von heftigen Ursachen für neu-auftretende Erkrankungen. Auch giftige Tiere und allergische Reaktionen können eine Gefahr darstellen. Besonders große Gefahren (und oftmals leider unterschätzt) gehen von Moskitos aus. So raffen Krankheiten die durch Moskitos übertragen werden, jährlich wirklich sehr viele Menschen dahin. Vorsicht ist hier wichtiger als Nachsicht.
Ich empfehle daher bei heftigen Symptomen (blutiger Stuhl und Fieber) immer ins Krankenhaus zu gehen und nicht in eine Arztpraxis, oder dem örtlichen Schamanen. Über das Internet, oder in einem entsprechenden Reiseführer lassen sich schnell Informationen zu den vorhandenen Krankenhäusern einholen (wenn man die Wahl hat und insofern man transportfähig ist).
Welche Basics sollten in jedem Fall in die Reiseapotheke?
Generell solltest du darauf achten, dass du für die gängigsten Unannehmlichkeiten gerüstet bist. Dies umfasst folgende Bereiche:
- Schmerzmittel (Achtung! Hier ist nicht jedes Schmerzmittel geeignet!)
- Medikamente bei Magen-Darmerkrankungen
- Medikamente gegen Reiseübelkeit und Übelkeit allgemein
- Desinfektions- und Verbandssachen
- Medikamente bei Fieber
- Schmerz- und Juckreiz-lindernde Salben
- Pinzette
Außerdem sollte man sich ca. einem halben Jahr vor Reiseantritt über empfohlene Impfungen für das entsprechende Reiseziel informieren. Weitere Informationen zu diesem speziellen Thema, bekommst du hier.
Eine Packliste aus meiner Reiseapotheke Thailand (Tropen) findest du hier.