SIEM REAP TEIL 2

Mena und ich verbleiben offen mit Hak und wollen uns die Option, ihn auf dem Lande zu besuchen, offen halten. Hierfür müssten wir einen Extra-Tag in Siem Reap einplanen und hätten dann einen Tag weniger für Strandurlaub. Wir tauschen die Handynummern aus.

Als nächstes sind wir ganz schön hungrig und bitten unseren TukTuk-Fahrer uns zu einem Essens-Spot wo nur Einheimische essen, zu bringen – quasi kein Touri-Restaurant. Der Holländer schließt sich uns an und nach ca. 45 Minuten Fahrt halten wir an einer offenen Garage in der 2 Bierbänke stehen und eine ältere Kambodschanerin in 2 großen Töpfen rührt. Außer uns sind nur 2 Kambodschaner anwesend.

Rohe Schlangenbohne als Gewürz-Topping und Chilli-Erdnusspaste

Wir werden beäugt und als ich in die großen Töpfe blicke, sehe ich offensichtliches Fleisch in einer der beiden Töpfe. Im anderen Topf ist kein offensichtliches Fleisch zu erkennen und es sieht nach einer Art grünem Curry aus. Ich vermute stark, dass es sich hierbei um das kambodschanische Nationalgericht “Amok Curry” handelt, in welchem Fisch verkocht wird. Wir bestellen alle 3 genau dieses Gericht und setzen uns dann an eine Biergarnitur. Auf dem Tisch steht ein Topf mit unzähligen exotischen Kräutern, Blüten und einer Art Stangenbohne (roh) die man abreißt und dann als Topping auf dem Curry garniert. Ich reiße mir von allen frischen Kräutern ab, darunter auch Koriander. Der Rest ist mir unbekannt. Auch von den lilafarbenen Blüten nehme ich. Auf dem Tisch steht außerdem noch eine Art Chili-Erdnuss-Zucker-Paste, die man als Topping über das Gericht streut.

Als ich dann einen Bissen von dem Essen nehme, bin ich mir sicher: Noch nie habe ich etwas so dermaßen leckeres gegessen und mit nichts in der Welt ist diese Geschmacksexplosion zu vergleichen. Für den Teller haben wir gerade mal 50 Cent gezahlt. Wahnsinn.

Ein kambodschanisches Pärchen vom Nebentisch gestikuliert und lacht. Sie wollen wohl wissen, ob es uns schmeckt. Wir alle heben den Daumen hoch und schmatzen laut vor uns her. Sie lachen wieder und sind ganz neugierig, woher wir sind und sie erklären uns woraus das Erdnussgemisch besteht und wie die einzelnen Kräuter heißen. Wieder begegnet man uns sehr offen.

Nach der Stärkung wollen wir noch einen Abstecher bei Apopo machen. Apopo ist eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Land von den verbliebenen 7 Millionen Minen zu befreien. Wir haben durch das Landminenmuseum von dieser Organisation erfahren.

Die Bereinigung des Landes durch Apopo geschieht mittels afrikanischer Ratten, die für je 1000 US-Dollar gekauft werden. Diese Ratten können die Minen riechen und sind leicht genug, um eine Detonation zu vermeiden. Die Ratten werden hierfür an einer Leine und an einem Seil, Zentimeter für Zentimeter über eine abgesteckte Fläche bewegt. Sobald die Ratten anfangen zu buddeln, wird gestoppt und die Mine kann entfernt werden. Da diese Ratten so teuer sind, werden sie sehr gut behandelt: täglich schaut ein Arzt nach ihnen und sie werden auch täglich gebadet und bekommen nur sehr gutes Bio-Essen.

Als wir bei Apopo ankommen, werden wir sehr herzlich begrüßt. Man macht außerdem ein Thermoscan bei uns, um auszuschließen, dass wir Fieber haben und die Ratten anstecken. Wir kommen eine Führung und auch eine live-Demonstration, wie die Ratten an einem Seil über den Boden geführt werden. Der Mitarbeiter lächelt und witzelt außerdem, dass es den Ratten besser gehen würde, als einem Kambodschaner.

Die Arbeit von Apopo ist auf jeden Fall sehr wertvoll und spannend. Wenn man also den Besuch im Landminen-Museum abrunden möchte, kann ich einen Besuch hier nur empfehlen. Nach der Führung hat man außerdem die Möglichkeit eine Patenschaft für eine Ratte abzuschließen, oder zu spenden. Das Geld fließt direkt in diese Organisation und kann helfen, viele Menschenleben zu retten.

Nach dem anstrengenden Tag lassen wir uns mit dem TukTuk in die Stadt bringen, da wir noch etwas trinken gehen möchten. Wir landen im Peace Café, welches ich schon mehrfach bei den Fahrten und Spaziergängen durch die Stadt wahrgenommen habe. Es ist ein Café mit Außenanlage die mit Sand aufgeschüttet wurde. Zwischen Palmen und Lampions kann man dann den Mönchsgesängen lauschen, da ein buddhistisches Kloster direkt nebenan ist.

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