Schönste Strände in Thailand
Die schönsten Strände in Thailand sind meistens auch die überlaufenen. Schon lange sind Koh Phi Phi und Co. kein Geheimtipp mehr. Zwischen Betonhotels und Eimersaufen, finden sich haufenweise Müll und Ballermann-Tristesse. Also, wo sind die schönsten Strände in Thailand? Was der Suche einer Nadel im Heuhafen gleicht, kann durchaus simpel sein. Die Antwort ist: Koh Kood. Das Koh Kood die schönsten Strände in Thailand beherbergt, könnt ihr auf den Fotos sehen! #nofilter
Mit dem Speedboot nach Koh Kood
Zusammen mit anderen Touristen warten wir auf dem Speedboat, bei gefühlten 40 Grad, auf ein paar Nachzügler. Wie immer gilt: der frühe Vogel fängt den Wurm und so ergattern wir einen Platz unter der Überdachung. Andere nachzügler dürfen die Fahrt 4 Stunden lang in der Sonne brutzeln – autsch.
Welche Strandschönheit darf es sein? Koh Wai?
Als die Fahrt los geht, bläst uns ein angenehmer Wind um die Ohren. Wir halten zwischendurch bei der Insel Koh Wai und setzten 2 Touristen ab, die eine Tagestour dorthin gebucht haben. Das Wasser ist herrlich grün und absolut klar, fast könnte man meinen man befinde sich in der Südsee, oder mitten im Film “The Beach”. Als alle beginnen zu lachen, stehe auch ich auf, um zu sehen was gerade so witzig sein soll: die beiden wurden auf einem kleinen, treibenden Floß im Meer vor der Küste ausgesetzt und müssen sich mit einem Seilzug selbst an Land ziehen 🙂
Oder doch lieber Koh Mak?
Wir halten außerdem bei der Insel Koh Mak und laden auch hier Touristen ab. Auch Koh Mak scheint herrlich zu sein. Die Wasserfarbe hat sich hier bereits verändert und schillert in einem absolut satten Blau.
Koh Kood! (auch: Koh Kut)
Es geht weiter nach Koh Kood. Wir ziehen vorbei an Luxusvillen und Bungalows mit Sandbänken im kristallklaren Wasser. Auch hier steigen zwei Gäste aus. Alle anderen Urlauber werden an einem anderen Pier abgeladen. Dort werden wir auf Pick Ups verteilt. Man frägt uns nach unserem Resort (auf Koh Kood wird empfohlen im Vorfeld zu buchen, aufgrund hoher Nachfrage und schlecht ausgebauter Infrastruktur).
Ein charmanter Franzose
Ein charmanter Mann europäischer Herkunft, mit französischem Akzent und halbnassen, längeren Haaren, fragt uns nach unserem Resort. Wieder nennen wir das Resort. Er drückt uns außerdem einen Flyer in die Hand – man kann bei ihm Schnorchelkurse buchen. Er verweist auf die Rückseite: dort stehe seine Handynummer und bei Bedarf, können wir gerne über WhatsApp buchen (mit der Thai-Simkarte kann man super im Internet surfen, hat aber keinerlei Guthaben zum Telefonieren).
Wir ahnen noch nicht, dass dieser charmante Franzose später unseren Arsch retten wird!
Dschungelbungalow Koh Kood
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Pick Up werden wir an dem Restaurant von unserem Resort herausgelassen. Wir checken ein und ein Junge fährt uns und unser Gepäck mit einem Tricycle zu unserem Bungalow.
Wir schließen auf und laden unsere Sachen ab, laufen zurück zum Restaurant, holen uns ein kaltes Chang und setzten uns auf unseren Balkon unseres Bungalows. Anschließend gehen wir an den Strand, schauen den Sonnenuntergang von Meer aus an und machen klassische Angeber-Fotos auf einer Schaukel am Strand. Wir baden und laufen wieder zu unserem Bungalow. Ich gehe duschen und im Bad merke ich einen durchdringenden Uringeruch. Ich beginne langsam an der Unterkunft zu zweifeln.
Raschel, Raschel – Wer ist da?
Während Edina duscht, höre ich quietschende Geräusche und lautes Geraschel von der Decke des Bungalows. Ich schließe auf ein größeres Tier zurück und tue es dann doch mit den unzähligen Geckos draußen ab. Gleichzeitig fällt mir ein großes Loch in der Wand auf. Edina hat geduscht und wir laufen zurück zum Restaurant: wir haben Hunger.
Ich bestelle mal wieder einen Papayasalat und Edina Gemüse, mit Cashewnüssen und Hühnchen mit Reis. Ich beschließe außerdem die Besitzerin zu fragen, ob sie uns zeigen kann, wie die Klimaanlage funktioniert – da das Anschalten bei uns nicht funktioniert hat.
Krabbel, Krabbel – Wer ist da?
Wieder fährt der Junge mit uns zu unserem Bungalow und probiert sich an der Klimaanlage: ohne Erfolg. Ein anderer Thai kommt zu Hilfe und öffnet die Jalousien der Klima…viele Krabbeltiere, von der Sorte “klein” bis “mittel” und “ganz groß” rennen heraus – darunter ein ganzer Schwarm Kakerlaken. Ich reiße mich zusammen, nicht komplett auszuflippen. Während die beiden Thais an der Klima arbeiten, sehe ich in meinem peripheren Augenwinkeln etwas größeres hinter dem Bett vorbeihuschen. Mir wird mulmig und trotzdem bin ich guter Dinge und sage: “Oh ich glaube da war ein Gecko”. Edina lacht und setzt sich auf das Holzbrett auf dem auch unsere Rucksäcke und unser weniges Hab und Gut liegen.
Es ist haarig, es ist flauschig, es ist…eine Ratte!
Ich schaue zu Edina rüber und auf einmal läuft eine große, fette, haarige, graue Ratte hinter dem Bett zu Edina, unter das Bett. Edina bekommt von all dem nichts mit und mit zusammengekniffenen Zähnen sage ich: “Edina…hier sind Ratten”. Sie glaubt mir im ersten Moment nicht. Als sie realisiert, dass ich es ernst meine, wird ihr Gesicht kreidebleich und sie springt auf. Ich frage den jungen Thai, ob wir ein Upgrade auf einer der Villen haben können für 20 Euro mehr die Nacht. Er teilt mir mit, dass die Villen ab morgen ausgebucht sind.
Alleine lassen sie uns mit einer nun funktionierenden Klimaanlage und der fetten Ratte mit Kakerlaken-Anhängsel zurück. Fassungslos schauen wir uns an. Wir wollen es nicht glauben. Wir sind geschockt. Und wir haben kein Bier mehr.
Chemiekeule gratis
Wieder laufen wir zu dem Restaurant, wo die Inhaber gerade alles zusammenpacken und gehen wollen. Ich frage nach der Inhaberin und gehe zu ihr. Ich frage sie nach einem Upgrade auf eine Villa und sage ihr, dass wir den Aufpreis natürlich zahlen. Sie lächelt mich an und erklärt mir erneut, dass die Villen ab morgen gebucht sind. Eiskalt sage ich ihr, dass in unserem Zimmer Ratten sind. Sie spricht auf Thai zu dem Jungen und wieder fahren wir mit ihm und seinem Roller zu unserem Bungalow – ausgestattet mit einer Sprühdose und einer komischen Rattenbombe.
Es wird nicht besser…
Wir gehen in unseren Dschungelbungalow und in gebrochenem Englisch erklärt uns der Junge, dass wir unsere Sachen packen und in den Bungalow nebenan ziehen sollen. Ich schnappe alles was ich auf einmal tragen kann und werfe keinen Blick mehr zurück.
Wir ziehen in den Bungalow nebenan. Dort versprüht der Thai mit der Sprühdose Rattengift. In dem Raum kann man kaum atmen und wir stürmen auf unseren Balkon. Unterwegs sehe ich Blutflecken an einem der Moskitonetze und auf den Bettbezügen, sowie Ameisen im Bett. Dort wo ich meinen Rucksack außerdem fallen gelassen habe, liegt Rattenkot. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass wir hier keine angenehme Nacht verbringen werden.
Whiskey in the Jar
Die Thais lachen und sagen “Ok”. Ich frage nach Whiskey, lachend sagen sie “Good Night” und ziehen die Tür lachend hinter sich zu. Ich komme mir verarscht vor.
Edina und ich stehen auf unserem Balkon und haben immer noch den Rattengiftfilm in unserer Nase. Uns ist klar: hier können und wollen wir nicht schlafen. Verzweifelt überlegen wir, wie wir aus dieser Nummer wieder rauskommen. Die Nummer vom Pick Up Taxiservice haben wir nicht (auch im Internet ist nichts zu finden) und selbst wenn wir sie hätten, könnten wir nicht anrufen. Ich suche verzweifelt nach anderen Resorts, die auf Booking.com eine gute Bewertung und zu dieser späten Stunde (22 Uhr) noch Check In, sowie ein freies Zimmer (in unserer Preisklasse) haben. Mir fällt das Seafar Resort ins Auge: 3 Nächte 289 Euro mit Frühstück. Günstig ist anders, besonders für Asien. Die Bewertungen scheinen gut zu sein und auch die Fotos machen einen guten Eindruck. Aber wie kommen wir dort hin? Ausgesetzt mitten in der Pampa, im Dschungel? Ohne Telefon, ohne Roller, ohne Infrastruktur und ohne Rezeption? Uns rinnt der Schweiß bei 80% Luftfeuchtigkeit.
Survival Modus: On!
Edina hat die Idee! Wir schreiben dem Franzosen auf WhatsApp. “Hi there, we are the two girls from the ***** Resort – we need your help, now. Our room has rats we need a way out of here. Urgent, S.O.S.”
Stille in unserem Bungalow. Wir starren beide wie unter Schockstarre auf das Handy und hören beinahe die Uhr ticken. Uns perlt der Schweiß an unserer Stirn herunter und gäbe es einen guten Moment mit dem Rauchen wieder anzufangen, wäre er jetzt gekommen – schwöre! Nach 15 Minuten macht Edina Freudensprünge. Er hat geschrieben und ehe wir uns versehen, ruft er uns an. Ich gehe an Edina’s Handy und telefoniere mit Jessie. Freudig lege ich auf. Edina schaut mich mit 5 Fragezeichen im Gesicht an. “Er ruft uns ein Taxi. Wir sollen in 10 Minuten am Restaurant sein”.
Den Speedy Gonzales machen
Beinahe in Lichtgeschwindigkeit schmeißen wir alles in unsere Taschen und hinterlassen hinter uns nur noch eine Staubwolke. In dieser Eile, vergesse ich leider auch meine Taschenlampe.
Als wir am Restaurant ankommen, ruft Jessie noch einmal an. Er fragt ob alles klappt und wünscht uns einen schönen Urlaub. Am liebsten würden wir ihn jetzt knutschen, den charmanten Franzosen – nicht nur deswegen 😉
“Hi, we left bungalow, because more rats”
Kurze Zeit später biegt der Pick Up um die Ecke. Schnell schreibe ich einen Zettel “Hi, we left bungalow, because more rats” und Edina legt diesen mit dem Schlüssel auf einem Tisch des Restaurants. Kurze Zeit stelle ich mir die GEsichter der Besitzer am nächsten morgen vor.
Wir springen auf den Pick Up und sagen: “Seafar Resort, please”. Betend sitzen wir auf dem Pick Up, in der Hoffnung das Resort hat noch ein offenes Check-in und freie Zimmer, denn gebucht haben wir nicht.
Im sicheren Hafen
Als wir ankommen, kommt ein Thai auf uns zu und nimmt uns das Gepäck ab. Ich frage: "Do you have free Rooms?". Ich höre nur noch "Yes", den Rest blende ich aus. Sie fragen wieso wir geflohen sind und Edina und ich antworten wie im Chor: "Rats". Sie lachen.
Am Check In zahlen wir sofort und ich bestelle außerdem 2 Bier. Die Thais lachen schon wieder. Als wir unser neues Zuhause begutachten, sind wir froh: auf den ersten Blick sieht alles gut aus.
Nettes Souvenir der Ratte #LMFAO
Wir springen noch mal unter die Dusche und als Edina ihren Rucksack auspackt, zieht sie ihr eigentlich weißes Shirt heraus – welches nun auf einmal gelb ist: die Ratte hatte wohl ihre Notdurft in Edinas Rucksack verrichtet. Nach einer kurzen Panikattacke, vielfacher Schnappatmung und 33 Schimpfwörtern später, beruhigt sich Edina auch wieder und schmeißt ihr Shirt in den Müll. Laughing my fucking ass off, dass kalte Bier rettet meinen Abend.
Dieser endet damit, dass wir all unsere Kleider in den Wäschesack leeren und bis um 2 Uhr nachts wachliegen, weil wir überall “Ratten hören”.
Schönste Strände in Thailand
Am nächsten Tag stehen wir auf und frühstücken lecker. Der Tag am Strand (am schönsten Strand von Thailand) kann beginnen. 🙂